EIN WÜRDIGER VIZE
nach den grenzgenialen 40 minuten im ersten finalspiel, dem leider im endeffekt eine bittere 1:7 niederlage (aufgrund voller spielzeit) folgte, konnten die monsters im rückspiel zumindest einmal vollzählig antreten; gemäß des traditionellen generalprobeparagraphen wurde am vortag noch pflichtbewusst ein training gehörig in den sand gesetzt
so standen dann samstag abend gesammelte 1.717 ligaspiele vertreten durch bärtige gesichter und teils untersetzte leiber im rückspiel der jungen unitruppe gegenüber und eine veränderte taktik und noch mehr „was haben wir zu verlieren“ motivation sollte zu einem feiernswerten abend führen. spiel 3 oder silbermedaille, nach dieser saison (und wir wiederholen jetzt nichts, weil wer bis jetzt nicht die berichte las, kanns hier nun auch sein lassen) ein megaerfolg überhaupt ins finale zu kommen
und der start verlief traumhaft, die dritte linie mit erstem shift und benni zahradnik’s schuss kullert über die torlinie – gewertet wurde der treffer nicht, ein früher pfiff und es bleib beim 0:0, leider – und das der einzig bittere beigeschmack an dem abend – es sollte nicht der einzig etwas wunderliche pfiff bleiben…
im gegenzug dafür gelang es dem ligatopscorer nach 10 minuten die verteidigung der monsters zu überlaufen und der 0:1 rückstand war geschehen. die monsters blieben ihrer taktik treu und 3 minuten vor pause sollte die erste linie belohnt werden, monsterstopscorer grubi87 gleicht aus.
eine minute später nimmt verteidiger dörtsch2 einen forecheck-hit an der bande an, für ihn kein problem, für die bande schon – das glas bricht und das publikum ist entzückt. die teams gingen somit früher in die pause – weit weniger dann die verzückung, als der scheibentausch nicht erfolgte und alle, teams, schiris, offizielle und geschätzte 120 zuschauer mussten in die halle 2 übersiedeln, wo gleich zu beginn wieder das mühsame löcher stopfen in den uralttornetzen weiter für verzögerung sorgte
weit weniger verzögerung allerdings erfuhr die stimmung als gleich zu beginn des „echten“ mitteldrittels ein sturmlauf mit einem rebound und dem führungstreffer der monsters durch eben noch bandenglas splitterndem leopold durchner #2 abgeschlossen wurde – und als nach 10 minuten ein supersexy-spitzwinkelschuss von richie17 – sein 150. karrieretor – das 3:1 für die monsters brachte, wurden auch die büffeln dezent nervös
47 minuten waren gesamt absolviert, immer noch 2 tore vorne und powerplay – da führte ein wirklich saudummer pass zu einem break vom eben von der strafbank gekommenen totonka – die notbremse führte zum penaltyshot und es stand 3:2
sollte ja noch immer ausreichen, doch eine äußerst strittige situation keine 7 minuten vor ende brachte den umjubelten ausgleich – und so wars wieder unentschieden und die monsters mussten sich ranhalten, nicht plötzlich auf angriff zu spielen und unnötig „aufzumachen“
was folgte war wieder stoff für hollywood, allerdings mit dem sowjetischen miracle on ice für die monsters… die letzten 3 spielminuten, monsters zweite linie im angriff – wayne hübner #26 findet björn kraiger #6 vor dem tor, backhand, 5hole, dankeschön – 4:3 führung!
nicht genug hollywood? eh ned… eine erneut unglaubliche szene, chaos vor und hinter dem tor, manndeckung schon auf urlaub – totonka schiesst den ausgleich mit 53 restsekunden… wie es ein französisches sprichwort zusammenfasst: „a schena schas“
die teams gingen in die overtime und ein 4 gegen 4 nach eh schon anstrengenden 60 minuten ist gegen einen jüngeren, schnelleren gegner noch mehr herausforderung – die 9 eingesetzten monsters brillierten aber über 5 minuten sicher inklusive torchance und nun sollte das penaltyschiessen – das erste der monsters seit 10 jahren – die entscheidung bringen
und hier hatten die torleute ihren noch größeren (weil davor schon beide a wahnsinn) auftritt. sowohl marc orlainsky im kasten von totonka als auch stefan hausi hausmann #35 bei den monsters liessen jeweils 5 schützen scheitern
der 6. totonka aber fixierte mit einem zugegeben herrlichen kreuzeckenschlenz den 4. titel in folge für totonka, die damit den aderlass vom saisonbeginn, wo eine ganze linie in die eliteliga abwanderte, offensichtlich großartig kompensieren konnten und sich diesen titel – mit nur einer niederlage (wer? :-)) sicherten
und was unbedingt hervorzuheben ist: diese junge truppe agierte im final aber auch im saisonverlauf derart sportlich, fair, sympatisch, dass man gar nicht neidisch sein kann. viele hättens den comeback-monsters vergönnt – weil allzuviele jahre in dem level wird die aktuelle truppe wohl nicht mehr bestreiten können – aber wie eingangs erwähnt: auf dieses spiel und insgesamt das erreichte darf, kann, MUSS man stolz sein
in einem donaustädter nobellokal wurde die silberne gefeiert, bis die heimpfleger die herrschaften abholten 🙂
mvp of the last game: stefan hausi hausmann #35 mit 90,5% saving percentage und 5 gehaltenen penalties, der hauptgrund neben der tollen teamdefenseleistung für ein paar schwitzende totonkas 😉
2nd star mit seinem 150. tor, assist, even +/- und ein drittel lang verletztem knöchel: richie neuwirth #17
3rd star mit tor und +/- +3 (und seiner zweiten kaputten scheibe der saison) leopold dörtsch durchner #2
abschliessend noch (bevor separat statistiken und MVPs etc. kommen) die
saison stars of the game:
1st star mit 2 MVPs und 2 second *: comebacker sascha WAYNE hübner #26
2nd star mit 2 MVPs, 1 second und 2 third * und einem gamewinning goal: alltime topscorer richie neuwirth #17
3rd star mit 1 MVP, 2 second und 1 third * und einem gamewinner: zum vierten mal in folge topscorer mario gruber #87